Mitochondrienmedizin

 

Die Mitochondrien, kleine Organellen der Körperzellen, werden bisher in der Tiermedizin wenig beachtet. Es gibt jedoch inzwischen immer mehr Hinweise darauf, dass auch viele Erkrankungen unsrer Tiere durch eine Dysfunktion der Mitochondrien mit verursacht werden. Dazu gehören zum Beispiel Allergien, Stoffwechselerkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Herzprobleme und vieles mehr. Hat man nun die Möglichkeit, die Mitochondrien zu behandeln, so kann man auch diese Krankheiten besser und erfolgreicher therapieren. 

 

Die Mitochondrien sind die Kraftwerke der Zelle

 

Mitochondrien sind in fast allen Körperzellen vorhanden – in mehreren Kopien, in manchen Zellen (z. B. Herzmuskel) sogar zu Tausenden. In den Mitochondrien läuft die sogenannte innere Atmung (Atmungskette) ab, über die diese kleinen Zellorganellen den Hauptanteil der Energie, den die Zellen brauchen, erzeugen: Sie produzieren das Energiemolekül ATP von dem z.B. der Mensch jeden Tag so viel benötigt, dass die Hälfte des Kalorien-Tagesbedarfes in den Umsatz dieses Moleküls gesteckt wird!

 

Und es gibt noch eine Vielzahl enorm wichtiger Stoffwechselprozesse, die diese mikroskopisch kleinen "Körnchen" übernehmen! Vor allem auch Aufgaben, die weit über das Geschehen in der einzelnen Zelle, in der sie sitzen, hinausgehen. Aber genau das führt dazu, dass Fehlfunktionen von Mitochondrien enorme Auswirkungen haben können.

 

Es gibt Erkenntnisse darüber, dass diese Fehlfunktionen der Mitochondrien z.B. ausgelöst werden durch:

 

● Umweltbelastungen und Chemikalienexpositionen

 

● mechanische Traumata (z.B. der Halswirbelsäule)

 

● multifaktorielle Überlastungen der körperlichen Entgiftungsfunktionen

 

Diese Faktoren führen zu unerwünschten und unterschwelligen Dauerentzündungen, die dann wiederum oxidativen und nitrosativen Stress hervorrufen.

 

Die Mitochondrien sind dadurch besonders belastet

 

Eine Besonderheit der Mitochondrien ist es, dass sie ihr eigenes, mitochondriales Erbgut, die mtDNA haben. Kommt es nun aber durch den nitrosativen und oxidativen Stress zum Radikalenbeschuss der mtDNA, so hat das für die Mitochondrien heftige Folgen, denn die Schäden können nicht repariert werden und setzen sich sofort in Fehlfunktionen um und z.B. die Energiebereitstellung für die Zelle funktioniert nicht mehr richtig.

 

So kommt es zu sich immer weiter ausbreitenden Fehlfunktionen. Irgendwann bricht ein schwer beherrschbares Chaos im Gewebe aus – die Symptome sind dann nicht mehr zu übersehen.

 

Viele Krankheiten – vielfältige Ursache

 

Abhängig davon, wo die Mitochondrien betroffen sind können z.B. folgende Erkrankungen entstehen:

 

● Allergien

 

● Autoimmunerkrankungen

 

● Rheuma

 

● Herzprobleme

 

● Diabetes mellitus

 

● KPU

 

● Reizdarmsyndrom

 

● Allgemeine Abwehrschwäche

 

● Stoffwechselerkrankungen

 

Auf diese Art und Weise erklärt sich auch, warum viele dieser Patienten nicht nur mit einem Leiden geschlagen sind, sondern im Laufe der Zeit immer weitere Erkrankungen entwickeln. Das ist besonders bei Allergikern und bei Autoimmunerkrankungen sehr häufig zu beobachten.

 

Die betreuenden Therapeuten können meist bei dieser Entwicklung höchstens einen Aufschub erreichen, manchmal jedoch – und viel schlimmer für alle Beteiligten – müssen sie dem Prozess hilflos beim Fortschreiten zuschauen. Die Ausrichtung der Therapie auf die Mitochondrien ist jetzt eine gute Möglichkeit hier wirklich helfen zu können.

 

Die Mitochondrienmedizin eröffnet neue Behandlungschancen

 

Diese neue Ausrichtung des therapeutischen Handelns auf die Mitochondrien hat den großen Vorteil, dass sie die wirklichen Ursachen der Erkrankungen angeht. Natürlich steht an erster Stelle das Auffinden und Ausschalten der auslösenden Belastungen, z.B. durch die Austestung auf Futterunverträglichkeiten (z.B. mittels einer Speichelanalyse Futtertest).  Doch die Mitochondrienmedizin kann mehr: Durch den gezielten Einsatz von

 

● hoch dosierten Vitaminen und Mineralstoffen

 

● Futterumstellungen

 

● Darmbehandlungen

 

● Entgiftungen und

 

● speziell entwickelten Diagnose- und Therapietechniken

 

kann die Mitochondrienmedizin der Zerstörung weiterer Mitochondrien entgegenwirken und geschädigte Zellen und Zellorganellen bei der Regeneration unterstützen sowie die Beseitigung von bereits irreversibel zerstörten Mitochondrien fördern.

 

Langfristig ist so eine auch außen sichtbare gute Erholung der betroffenen Tier-Patienten erkennbar. Je nach vorherigem Krankheitsstadium und Zerstörungsgrad der Gewebe kann eine deutliche Verbesserung der Symptome erreicht werden.

 

Die Mitochondrienmedizin ist also eine junge und innovative Medizin, die die Zukunft des therapeutischen Handelns in vielfacher Hinsicht bereichern und verbessern kann.

 

Mehr Informationen können Sie in meiner Veröffentlichung in „tierisch geheilt“ (4/2015) Seite 27 – 30 nachlesen. Die PDF hierzu finden Sie unter Publikationen